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Abstract: Immersives interaktives Fernsehen:
Interaktive Live-Produktion für Head Mounted Displays unter Verwendung einer Stereokamera
im virtuellen Studio
Jeff Daemen, Immersives interaktives Fernsehen:
Interaktive Live-Produktion für Head Mounted Displays unter Verwendung einer Stereokamera
im virtuellen Studio, Hochschule Düsseldorf, Masterarbeit, 26.02.2016.
Film- und Fernsehschaffende bestreben seit jeher den Zuschauer emotional und audiovisuell in bestimmte Situationen oder an andere Orte zu versetzen. Seit den ersten Filmvorführungen Ende des 19. Jahrhunderts bis hin zu den neusten 3D-Kinofilmen wird kontinuierlich versucht den Zuschauer stärker in das Geschehen eintauchen zu lassen. Die neusten Entwicklungen im Bereich der Head-Mounted Displays (HMD) ermöglichen eine immersive Darstellung virtueller Umgebungen und haben neben der Aufmerksamkeit von Spieleentwicklern, auch die der Film- und Fernsehschaffenden erweckt. In dieser Arbeit werden Möglichkeiten zur Produktion und Wiedergabe von interaktiven immersiven Fernsehinhalten untersucht. Es wird speziell auf Formate eingegangen, welche eine Echtzeit-Übertragung der Inhalte erfordern und in denen Moderatoren Informationen durch ihre Präsenz vermitteln, wie es bspw. bei Nachrichten, Magazinen oder diversen Live-Ereignissen der Fall ist. Durch eine Wiedergabe über ein HMD ist es dem Zuschauer möglich, sich in der dargestellten Umgebung umzuschauen und ggf. zu bewegen. Der aktuelle Entwicklungsstand immersiver Wiedergabegeräte und geeigneter Methoden zur Aufnahme omnidirektionaler Umgebungen sowie einzelner Objekte oder Personen für eine immersive Darstellung werden beschrieben und hinsichtlich ihrer Echtzeit-Fähigkeit untersucht. Zudem wird auf mögliche Interaktionsszenarien für immersives interaktives Fernsehen eingegangen. Es folgt eine Beschreibung der Realisierung einer Live-Produktion, bei welcher mit Hilfe einer Stereokamera in einem virtuellen Studio eine Person in Echtzeit aufgenommen, freigestellt und zum Zuschauer übertragen wird. Zur Wiedergabe und Integrierung der Person in unterschiedliche Umgebungen wird eine Game-Engine eingesetzt. Auf notwendige Optimierungsverfahren zur flexiblen Darstellung der Person sowie Vorteile und Einschränkungen des gewählten Ansatzes wird im Detail eingegangen. Durch eine Benutzerstudie wurde der visuelle Eindruck einer in unterschiedliche Umgebungen integrierten Person evaluiert, wodurch eine gewisse Verbesserung der Darstellung durch die Optimierungsverfahren gezeigt und existierende Einschränkungen sowie mögliche weitere Verbesserungen des verfolgten Ansatzes ermittelt werden konnten.
Keywords:
Immersion, Interaktion, Fernsehen (TV), Stereoskopie, Head-Mounted Display (HMD), Video-Avatar, Game-Engine
Betreuer:
Prof. Jens Herder, Dr. Eng./Univ. of Tsukuba
Prof. Dr.-Ing. Thomas Bonse
Ort:
Die Arbeit wurde im Labor für Virtuelles Studio / VR durchgeführt.
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